Tierschutz: Kampagne gegen Massentransporte gestartet

Deutsches Tierschutzbüro startet vorm Brandenburger Tor Kampagne gegen Tiertransporte
Mit einem umgebauten Tiertransporter tourt das Deutsche Tierschutzbüro derzeit durch die Städte.

Darum geht‘s: Tierschutz, Deutsches Tierschutzbüro, Tiertransporte, Massentierhaltung

Mit einem umgebauten Tiertransporter sind die Aktivisten des Deutschen Tierschutzbüros seit Anfang Juli auf Tour durch 32 deutsche Städte, um auf die Missstände und qualvollen Bedingungen bei der Massentierhaltung aufmerksam zu machen. Die Kampagne wird auch von Prominenten und Politikern unterstützt.

Am 1. Juli, dem Internationalen Tag gegen Tiertransporte, hat das Deutsche Tierschutzbüro seine neue Kampagne mit dem Titel „Truck you – Tiertransporte schmecken nicht“ gestartet. Mit einem umgebauten ausrangierten Tiertransporter werden die Aktivisten der Organisation in den kommenden Wochen durch 32 deutsche Großstädte touren, um über die Missstände bei Tiertransporten und das damit verbundene Tierleid in der Massentierhaltung aufzuklären.

„Tiertransporte sind ein elementarer Bestandteil der Massentierhaltung und damit für das tägliche Leid von Milliarden von Tieren verantwortlich. Wir wollen die Aufmerksamkeit wieder stärker auf dieses Thema lenken und die Gesellschaft aufklären, indem wir das Leid der Tiere sichtbar machen und ihnen so eine Stimme geben“, sagte Fabian Steinecke, Pressesprecher des Deutschen Tierschutzbüros, bei der Vorstellung.

Leinwände und Tonanlagen informieren über Missstände

Der Transporter ist innen und außen mit Videoleinwänden ausgestattet, auf dem Videomaterial von Schweinen, Schafen und Rindern aus Tiertransportern gezeigt wird und über Missstände und mögliche Lösungsansätze informiert wird. Im Rahmen des Termins fand eine erste Begehung des Transporters mit Katrin Heß, Schauspielerin, Model, Synchronsprecherin und Tierrechtlerin, statt, bei dem Medienvertreter einen ersten Eindruck des Transporters und seiner Wirkung erhielten. „Wie grausam ich mir das Leid der Tiere auch vorgestellt habe, der Gang durch den umgebauten Transporter zeigt: es ist noch schlimmer! Niemand wird diese Bilder spurlos an sich vorbeigehen lassen können. Ich hoffe, dass sich so viele Menschen wie möglich auf dieses Experiment einlassen und ein Umdenken bezüglich Massentierhaltung und Tiertransporte in den Köpfen stattfinden wird“, so Heß nach der ersten Begehung.

Auch Aktivistinnen von Animals Angels, die Bundestagsabgeordnete Amira Mohamed Ali (Die Linke), Dr. Turgut Altug (Bündnis 90/Die Grünen), Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses, und der EU-Parlamentarier Stefan Bernhard Eck sowie die Ernährungsberaterin Carmen Hercegfi unterstützen die Kampagne.

Tourstart zum Internationalen Tag gegen Tiertransporte

Der originale Tiertransporter wurde aufwändig umgebaut und mit Leinwänden und Tonanlagen ausgestattet. Interessierte können den LKW über die Laderampe betreten, Videos ansehen, die die Zustände von Tieren bei Transporten zeigen, und das Leid der Tiere über Video- und Soundinstallationen nachempfinden. Nach der offiziellen Vorstellung für Medienvertreter vor dem Brandenburger Tor fand am 1. Juli der Tourstart mit einer großen Auftaktveranstaltung auf dem Alexanderplatz in Berlin statt. Hier wurde der Transporter erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und Aufklärungsarbeit zum Thema geleistet.

Allein in Deutschland werden jährlich ca. 800 Millionen Tiere geschlachtet, davon werden täglich 3,7 Millionen in LKWs über deutsche Straßen transportiert. Schweine, Rinder, Schafe und viele mehr werden nicht ausschließlich zur Schlachtung transportiert. Auch Aufzucht und Mast finden meist an unterschiedlichen Orten, nicht selten in verschiedenen Ländern statt. Innerhalb der EU werden so jährlich Milliarden an Tieren über tausende Kilometer weit transportiert, hunderttausende Tiere werden auch in Länder außerhalb der EU verfrachtet. Regelmäßig kommt es neben Platzmangel, Unterversorgung und nicht eingehaltenen Ruhephasen zu schweren Verletzungen und tödlichen Auswirkungen.

Immer mehr Verstöße gegen Tierwohl

Dass Missstände bei Tiertransporten allgegenwärtig sind, zeigte die Antwort der Landesregierung Brandenburgs auf eine kleine Anfrage der Grünen Landtagsfraktion zum Thema. Dieser ist zu entnehmen, dass die Verstöße bezüglich des Tierwohls bei Tiertransporten in Brandenburg in den letzten Jahren enorm gestiegen sind. So hatte sich unter anderem die Anzahl der Verstöße hinsichtlich der Transportfähigkeit der Tiere von 2013 zu 2016 beinahe vervierfacht (2013: 53 Verstöße, 2016: 196 Verstöße). Brandenburg steht dabei exemplarisch für die Zustände bei Tiertransporten in Deutschland und Europa.

Text: PR
Foto: Deutsches Tierschutzbüro e.V.

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