„Durch die Felix-Burda-Stiftung fühle ich mich bevormundet“

Ein Kommentar von Ute Nitzsche

„Lieber ADAC, hier ist die Felix Burda Stiftung. Wir haben Euren Chat gecrasht.“ Da dürfte der Social-Media-Mensch auf der anderen Seite des WhatsApp-Chats nicht schlecht geschaut haben, als ein zunächst unbekannter User den neuen ADAC-Service #dontcallmom ausprobierte und fragte, wann man sich denn um Darmkrebsvorsorge kümmern solle. Erst am Ende gab er sich als Mitarbeiter der Felix-Burda-Stiftung zu erkennen. Die Stiftung ist für ihre aufmerksamkeitsstarken Kampagnen bekannt, sei es als Plakat mit der Aufschrift „Yoga kann tödlich sein“ oder als Video, in dem ein Kinderchor singt „Für jeden Scheiß hast du Zeit gehabt“. Keine Frage, Krebsvorsorge und Aufklärung über die Risiken ist wichtig und kann Leben retten. Und im Prinzip macht es die Stiftung für ihre Zwecke ja genau richtig, wenn sie die Menschen in deren „eigenem Alltag“ abholt. Aber möchte ich mir tatsächlich auf der Yoga-Matte meine eben mühsam erlangte Entspannung mit der Sorge um Darmkrebs verderben lassen? Oder beim Shopping ständig daran erinnert werden, dass ich doch mal einen Arzttermin vereinbaren könnte? Durch die Kampagnen der Burda-Stiftung fühle ich mich als selbstständig denkender Mensch irgendwie bevormundet – was bei mir meist einen gegenteiligen Effekt auslöst, sprich mit zunehmender Ignoranz und genervtem Augenrollen bedacht wird. Geht es noch jemandem so? Und sollte es bei einem sensiblen Thema wie Krebs nicht gerade andersherum sein?

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