Katja Deckert will auf Punk nicht verzichten
Katja Deckert, Fundraiser-Magazin 4/2014

Tief im Westen, wo die Sonne verstaubt, nämlich in Bochum, im für die Alt-BRD so schicksalhaften Jahr 1968, ist Katja Deckert geboren. Dort besuchte sie dieselbe Schule wie Herbert Grönemeyer und Bundestagspräsident Norbert Lammert. Den ersten Schliff bekam sie in zehn Jahren Kinder- und Jugendtheater bei der Evangelischen Kirche, woran sie heute immer noch ihre manchmal lauten und ausladende Gesten festmacht.
Zum Studium der Judaistik, Theologie auf Magister und Jura auf Staatsexamen zog sie nach Heidelberg. Ihr Forschungsschwerpunkt war Altorientalische und biblische Rechtsgeschichte, was sie zwischenzeitlich in die Lage versetzte, zwölf wirklich sehr tote Sprachen zu beherrschen.
Den ersten Job in der Kommunikation einer NPO hatte sie noch während des Studiums 1991 als Tagungs-Hiwi beim Internationalen Wissenschaftsforum Heidelberg. Von da an blieb sie dem Thema treu. Nach dem Studium 1997 leitete sie das Tagungsbüro des 9. Internationalen Kongresses für Lutherforschung, um 1998 nach Berlin zu ziehen und sich dort als Freelancerin bei verschiedenen Organisationen, Stiftungen, Vereinen in den Bereichen Presse, Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising zu verdingen.
Dann ging es erstmal zurück nach Nordrhein-Westfalen. Von 2000 bis 2002 übernahm sie die Leitung des Referats für Öffentlichkeitsarbeit des Kirchenkreises Bielefeld, um danach nach Erfurt zu wechseln. Dort baute sie für die Johanniter-Unfall-Hilfe im Landesverband Sachsen-Anhalt/Thüringen die Stabsstelle Presse, Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising auf, was sie so gut machte, dass sie das in Frankfurt am Main bei der Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung gleich wiederholte. Diesmal aber mit dem Schwerpunkt Fundraising. Seit Mai 2010 ist sie in Berlin zurück und Teamleiterin Fundraising sowie stellvertretende Fachbereichsleiterin Kommunikation beim NABU an der Bundesgeschäftsstelle. Als Vorstandsmitglied des Deutschen Fundraisingverbandes und Referentin bei der Fundraising Akademie wurde sie in der deutschen Fundraisingszene bekannter.
Als VfL-Bochum-Mitglied (wie Grönemeyer und Lammert) bleibt sie der Heimat treu, organisierte als Fußballfan sogar die „German Popen Open“ – die Deutschen Pfarrerfußballmeisterschaften auf den Deutschen Evangelischen und Ökumenischen Kirchentagen. Als Orientierungsläuferin schätzt sie den Überblick, als Kleingärtnerin frisches Obst und als erster Sopran einen sauberen Chor. Verzichten würde sie keinesfalls auf gute Punkmusik.
- Bitte ergänzen Sie folgenden Satz: Ein guter Tag beginnt …
… mit grünem Tee. - Was wollten Sie als Kind werden?
Bundestagspräsident (sic!) - Was würden Sie als Unwort des Jahres vorschlagen?
Stimmvieh. - Welches politische Projekt würden Sie gern beschleunigen?
Gleiche Bildungschancen für alle weltweit. Jetzt. - Sie machen eine Zeitreise in das Jahr 1990. Was würden Sie dort tun?
Meine Thüringer Verwandten länger besuchen als nur das übliche Wochenende. - Wem würden Sie mit welcher Begründung einen Orden verleihen?
Den Schöpfern des Schengener Abkommens für ihre Grenzenlosigkeit. - Sie treffen den reichsten Menschen der Welt im Aufzug. Was sagen Sie ihm?
„The world has been empty since the Romans“. - Wer ist für Sie ein Held?
Ganz persönlich mein Neffe. Der ist fünf, hat Mukoviszidose und rockt. - Wo hätten Sie gern Ihren Zweitwohnsitz?
Am nördlichen Atlantik. - Was tun Sie, wenn Sie nichts zu tun haben?
Schlafen. - Worüber können Sie lachen?
Über Slapstick, Wortwitz und Absurditäten im Alltag. - Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?
Die, für die um Entschuldigung gebeten wird. - Was war früher besser?
Meine Ausdauer und meine Schnelligkeit. - Was sollte über Sie im Lexikon stehen?
Nichts. Ich möchte ganz gerne vergessen werden. - Zum Abschluss vervollständigen Sie bitte diese Aussage: Eine Spende ist für mich …
… die großartigste Erfindung der Menschheit.
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