Strategy development in humanitarian NGO positioning and the rise of FCOs
Wahrscheinlich ist das Kürzel FCO bislang den wenigsten Fundraisern bekannt. Das verwundert nicht, gibt es doch bislang noch nicht mal eine offizielle Definition des Begriffs. Das Modell der dahintersteckenden Fundraising Campaign Organisation ist aber bereits dabei, nicht zuletzt auch den Fundraising-Bereich in Deutschland grundlegend zu verändern. Julian Rossig erklärt in seinem englischsprachigen Buch, warum hier ein neuer Wind zu wehen beginnt. Waren (und sind) NGOs bislang darum bemüht, Fundraising für die Umsetzung von Hilfsprojekten zu betreiben, interessieren sich FCOs überhaupt nicht mehr für Projektarbeit. Ihnen geht es einzig und allein um das Fundraising. Allerdings vermitteln sie eingenommene Spenden an „traditionelle“ NGOs, nehmen also die Position eines Mittelsmannes ein. Trotzdem ist es schwierig, die Rolle von FCOs genau einzuordnen. Sind sie Segen oder Fluch, weil sie einen Keil zwischen NGOs und die Spender treiben? Ist das schon Outsourcing?
Genau da setzt Julian Rossig an. Es genügt ihm dabei aber nicht, allein die momentane Situation des deutschen Spendenmarkts zu beleuchten. Vielmehr beackert er hier ein bislang unbestelltes Feld und hat unter anderem in Gesprächen mit Führungskräften mehrerer FCOs wie auch NGOs herausgefunden, was beide Seiten eigentlich voneinander erwarten. Damit hat er eine Art Grundlagenforschung geschaffen, deren umfängliche Bedeutung wahrscheinlich erst noch erkannt werden will. Somit kann es eigentlich keinen Breiten-Fundraiser geben, für den dieses Buch nicht relevant ist.
Rico Stehfest
Rossig, Julian. Strategy development in humanitarian NGO positioning and the rise of FCOs: Understanding Fundraising Campaign Organizations
Books on Demand. 2016. 284 Seiten
ISBN: 978-3-74125-280-8. [D] 39,90 €, [A] 41,10 €, CHF 55,80