Nachfolge im Stiftungsvorstand
Ein Trend im Stiftungswesen in den letzten Jahren sind aktive Stifter, die noch zu Lebzeiten gründen, um aktiv zu bleiben und ihre Stiftung noch zu formen. Ihr Anspruch ist es dabei zweifellos ihr Feld mal gut bestellt weiterzugeben. Doch genau da hakt es. Prof. Berit Sandberg hat zu diesem Nachfolgeproblem bei Stiftungen ein sehr fundiertes Buch vorgelegt.
Stiftungen verlangen von ihren Vorständen ein hohes Maß an verschiedenen Kenntnissen im Bereich Führung, Vermögensverwaltung und zivilgesellschaftlichem Engagement. Aber nicht nur das macht die Nachfolgesuche schwierig. Rechtliche und zwischenmenschliche Probleme spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle und verlangen eigentlich schon bei der Satzungsgestaltung für die Nachfolge Vorsorge zu tragen. Sandberg hat dazu eine Reihe von Praktikern und Wissenschaftlern als Co-Autoren gewonnen, die ein sehr anschauliches Bild von den Problemen aber auch den Lösungsmöglichkeiten der Nachfolgeproblematik bei Stiftungen aber auch Vereinen zeichnen. Zum Beispiel sich jungen Nachwuchs für Vorstandspositionen selbst heranzuziehen. Auch rechtliche und gestalterische Aspekte werden sauber und detailliert geklärt. Wissenschaftliche Studien runden das Stimmungsbild zum Thema ab. Das Buch ist wegen seiner umfassenden Darstellung bereits Stiftungsgründern zu empfehlen und für bestehende Vorstände eine dringende Empfehlung. Denn eine Stiftung wie die katholische Kirche zu führen, die ihren neuen Pabst erst nach dem Ableben des alten kürt, ist spätestens nach der Lektüre diese Buchs Geschichte.
Matthias Daberstiel
Berit Sandberg: Nachfolge im Stiftungsvorstand. Stiftung & Sponsoring Verlag. 2013. 271 Seiten. ISBN 9783981211412. 39,90 €.