Dossier: Wirkung, Ethik und Qualität im Fundraising

Mann mit Engelchen und Teufelchen auf der Schulter.

Wie sollen die Sachen eigentlich angegangen werden? Wer bei einer Entscheidung unsicher ist oder moralische Bedenken hat, findet in Ethik-Richtlinien Orientierung sowie Rückendeckung. Um ein wenig Übersicht in die Standards und Richtlinien zu bringen, hat das Fundraiser Magazin einige der am weitesten verbreiteten Leitlinien, Standards und Gütesiegel zusammengetragen. Von der Richtlinien zur Wirkungsmessung bis hin zu verschiedenen Ehrenkodizes sind die wichtigsten Dokumente gelistet.

Wirkung - Das Wichtigste auf einen Blick

Guidelines For Good Impact Practice

Guidelines for Good Impact Practice

Die Impact Measurement Working Group der Social Impact Investment Taskforce, welche 2013 von der G8 eingerichtet wurde, hat einen "European Standard for Social Impact Measurement" erstellt. Der Standard ist flexibel und kann auf alle Arten von Einrichtungen angepasst werden. Zu dem Standard hat die Arbeitsgruppe auch eine kompakte Richtlinie erstellt, namens "Measuring Impact: Guidelines for Good Impact Practice". In sieben einfachen Punkten hilft die Leitlinie bei der Planung und Umsetzung sozialer Projekte. Weitere Hintergründe zu dem Report der Arbeitsgruppe finden Sie hier.

Social Reporting Standard

Social Reporting Standard

Leistung erbracht und jetzt? Wer von der Wirkung seiner Projekte berichten will, kann sich am Social Reporting Standard (PDF-Download) Social Reporting Initiative orientieren. Der Standard wurde in Zusammenarbeit verschiedener gemeinnütziger Unternehmen, Organisationen und Forschungseinrichtungen aus Deutschland geschaffen. Der aktuelle Leitfaden zur wirkungsorientierten Berichterstattung schildert auf 33 Seiten alles, was für den guten Projektbericht nötig ist.

Practical Guide to Measuring and Managing Social Impact

EVPA Practical Guide to Measuring Social Impact

Die European Venture Philanthropy Association (EVPA) unterstützt Investoren dabei die Wirkung sozialer Projekte einzuschätzen. Hierzu hat die Organisation auch eine Anleitung zur Wirkungsmessung und zur Steuerung von Wirkung erstellt. Der Practical Guide to Measuring and Managing Social Impact (PDF-Download) ist im Knowledge Centre der EVPA als Download verfügbar. Die Anmeldung ist kostenfrei.

Phineo Kursbuch Wirkung

Phineo Kursbuch Wirkung

Die Phineo gemeinnützige Aktiengesellschaft versteht sich selbst als unabhängiges, gemeinnütziges Analyse- und Beratungshaus für wirkungsvolles gesellschaftliches Engagement. Für gemeinnützige Organisationen hat Phineo ein Kursbuch Wirkung entwickelt, welches Schritt für Schritt zu mehr Wirkung beim gemeinnützigen Engagement hilft. Mit dem Motto "Gutes noch besser tun" bietet Phineo das Kursbuch Wirkung als gratis Download an.

Wirkungsmessung und die Grundsätze der internationalen Entwicklungszusammenarbeit

Wirkungsmessung und die Grundsätze der internationalen Entwicklungszusammenarbeit

Die Stiftung ZEWO zertifiziert spendensammelnde Organisationen in der Schweiz. In diesem Sinne bietet die Stiftung ZEWO Orientierung bei der Wirkungsmessung und auch einen Leitfaden für die Wirkungsmessung in der Entwicklungszusammenarbeit erstellt. Der Leitfaden hilft bei der Planung von Projekten und bei deren Abstimmung auf innere sowie äußere Ziele von Organisationen. Er schildert unter anderem die Grundsätze der internationalen Entwicklungszusammenarbeit und schildert einige der wichtigsten internationalen Strategien.

Ethik - Das Wichtigste auf einen Blick

Ethics and Accountability

Donor Bill of Rights

Certified Fundraising Executive International (CFRE) zertifiziert Fundraiser weltweit. Vier ebenso einleuchtende wie hilfreiche Dokumente bietet CFRE für Fundraiser an, die die Qualität ihrer Arbeit zertifizieren lassen wollen. Dazu gehören der Donor Bill of Rights (PDF-Download), der die Anerkennung gemeinnützigen Engagements in der Gesellschaft sicherstellen soll; die Accountability Standards, welche ein Grundmaß an Verantwortung sicherstellen sollen und von allen Bewerbern unterzeichnet werden müssen; die Policy on Grievances and Disciplinary Action, welche den Umgang mit Disziplinarmaßnahmen regelt, und das International Statement of Ethical Principles in Fundraising, welches einige universelle Regeln für alle Fundraiser bietet.

International Statement of Ethical Principles in Fundraising

International Statement of Ethical Principles of Fundraising

Die European Fundraising Association ist eine Dachorganisation für die nationalen Fundraisingverbände in Europa. Sie verlangt von ihren Mitglieder die Orientierung an den Ethical Principles of Fundraising der Association of Fundraising Professionals. Fünf universelle Prinzipien bieten halt in moralischen Fragen: Aufrichtigkeit, Respekt, integrität, Empathie und Transparenz.

Code of Ethical Standards

Code of Ethical Standards

Die Association of Fundraising Professionals (AFP) aus den USA hat bereits vor über 50 Jahren einen Code of Ethical Principles and Standards entwickelt, der über die Jahrzehnte hinweg immer wieder aktuellen Herausforderungen angepasst wurde. In 25 Punkten bietet der Code of Ethical Standards (PDF-Download) eine Orientierung in allen schwierigen Fragen: Vom öffentlichen Vertrauen, über den Umgang mit Interessenkonflikten, den Umgang mit Förderanträgen, die Behandlung vertraulicher Informationen bis hin zur Entlohnung verschiedener Leistungen. Zusätzlich zur englischen Version ist der Standard auch auf Spanisch und auf Französisch verfügbar.

European Foundation Centre Principles of Good Practice

Principles of Good Practice

Das European Foundation Centre hat 2007 die European Foundation Centre Principles of Good Practice (PDF-Download) veröffentlicht. Jede Stiftung in Europa kann sich hier eine Scheibe abschneiden, wenn es darum geht die formellen und informellen Arbeitsprozesse zu optimieren. Die Prinzipien behandeln sowohl den nationalen als auch den internationalen Rahmen der Arbeit europäischer Stiftungen und sollen es einzelnen Organisationen ermöglichen ein vertrautes Umfeld im europäischen Rahmen zu finden.

ICFO International Standards

ICFO International Standards

Das International Committee on Fundraising Organizations (ICFO) hat kompakt einige Schlüsselbereiche gemeinnützigen Engagements zusammengefasst. Laut dem Dachverband von Kontrollinstitutionen wie dem Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen in Deutschland oder der Stiftung ZEWO in der Schweiz, sind alle Fundraising-Institutionen an einige wenige Grundsätze gebunden. Die fünf ICFO International Standards sind auf der Webseite der Organisation verfügbar.

19 Grundregeln für eine gute, ethische Fundraising Praxis

19 Grundregeln für eine gute, ethische Fundraising Praxis

Die 19 Grundregeln für eine gute, ethische Fundraising Praxis wurden vom Deutschen Fundraising Verband für Organisationen, für Einzelmitglieder und für Dienstleister aus der Fundraising-Branche entwickelt. Sie klären einige grundlegende Fragen zum Umgang mit Unterstützern und bieten mit Beispielen eine praktische Orientierung. Eine Schiedskommission im Verband ahndet Verstöße. Mitglieder im Verband können ein Spenden-Signet in ihrer Werbung verwenden (Bild).

Ehrenkodex des FVA

Ehrenkodex des FVA


Der Fundraising Verband Austria (FVA) bietet für Österreichs Fundraiser einen kompakten Ehrenkodex. Der Ehrenkodex des FVA richtet sich an alle Mitglieder des österreichischen Fundraising Verbandes. Sie müssen sich dem Kodex verpflichten und zugleich ihre Bereitschaft dazu unter Beweis stellen, ihr Fundraising nach den ethischen Richtlinien durchzuführen.

Charta der Spenderrechte

Charte der Spenderrechte DFRV

Die Charta der Spenderrechte wurde vom Deutschen Fundraisingverband im April 2012 verabschiedet. Sie soll die Wahrnehmung und Achtung der Interessen von Spendern durch einige Prinzipien guten Verwaltungshandelns für Zwecke des Gemeinwohls sichern. Sie ist eine freiwillige Selbstverpflichtung gemeinwohlorientierter Organisationen zum fairen und transparenten Umgang mit Spendern.

Ethik in Spendenmailings

Ethik in Spendenmailings

Wer ein Spendenmailing aufsetzt und nicht genau weiß, wie mit Bildern und Emotionen umzugehen ist, wird hier aufgeklärt. Das Deutsche Zentralinstitut für Soziale Fragen und der Verband Entwicklungspolitik Deutscher Nichtregierungsorganisationen haben gemeinsam eine Handreichung zu Ethik in Spenden-Mailings erstellt. Auf 21 Seiten werden der Umgang mit Fotos, die grafische Gestaltung von Mailings und der Umgang mit Beilagen diskutiert.

Qualität und Evaluation - Das Wichtigste auf einen Blick

SEVAL Evaluationsstandards

Seval Evaluations Standards

Die Schweizerische Evaluationsgesellschaft bietet ein interdisziplinäres Forum zum Austausch über Evaluation. Die SEVAL-Evaluationsstandards (PDF-Download) wurden im Jahr 2000 verabschiedet und richten sich an Nicht-Regierungs-Organisationen, die öffentliche Hand, Berater und wissenschaftliche Einrichtungen. Sie sollen dabei helfen die Glaubwürdigkeit, Qualität und Vertrauenswürdigkeit von Evaluationen zu steigern.

Österreichisches Spendengütesiegel

Österreichisches Spenden Gütesiegel

Das Österreichische Spendengütesiegel wurde im Jahr 2001 von verschiedenen NPO-Dachverbänden und der Kammer der Wirtschaftstreuhänder in Österreich eingeführt. Es soll die Transparenz und die Qualität in der Arbeit von zivilgesellschaftlichen Organisationen fördern. Hinter dem Gütesiegel stehen auch heute noch sechs der führenden Dachverbänden von Non-Profit-Organisationen in Österreich. Wer sich an deren Leitlinien orientieren will, findet in der Download-Sektion einige Präsentationen und Hintergrunddokumente.

Grundsätze guter Stiftungspraxis

Grundsätze guter Stiftungspraxis

Der Bundesverband Deutscher Stiftungen hat 2006 auf seiner Mitgliederversammlung die Grundsätze guter Stiftungspraxis verabschiedet (hier als PDF-Download). Sie bieten einen ethsichen Orientierungsrahmen für Stiftungsorgane und deren Handeln. Sie helfen in erster Linie dabei eine transparente, uneigennützige und wirkungsvolle Stiftungspraxis zu gestalten.

Leitlinien für die Vergabe des DZI-Spendensiegels

Leitlinie für die Vergabe des DZI-Spendensiegels

Das Deutsche Zentralinstitut für Soziale Fragen vergibt seit 1992 das DZI-Spendensiegel. "Es dient Spendern sowie allen weiteren Interessierten als Entscheidungshilfe hinsichtlich der Vertrauenswürdigkeit und Leistungsfähigkeit von Spenden sammelnden Organisationen", heißt es in der Präambel der Leitlinie für die Vergabe des DZI-Spendensiegels (PDF-Download). Die Leitlinie hilft Spenden sammelnden Organisationen auf 35 Seiten in Fragen der Zielsetzung, der Leitung und Aufsicht, der Werbung und Öffentlichkeitsarbeit, der Mittelverwendung, der Vergütungen, der Rechnungslegung und Prüfung und der Transparenz.

Treuhandverwaltungs-Grundsätze

Grundsätze guter Trehandstiftungen

Der Bundesverband Deutscher Stiftungen vergibt ein Qualitätssiegel für gute Treuhandstiftungsverwaltung. Zusätzlich hat der Vorstand und Beirat des Verbandes 2012 die Grundsätze guter Verwaltung von Treuhandstiftungen (PDF-Download) verabschiedet. Der Kodex bietet Orientierung für Stifter bei der Auswahl eines Dienstleisters als Treuhänders für ihr Stiftungsvermögen und er enthält klare Qualitätsanforderungen für Verwalter.

10 Merkmale einer Bürgerstiftung

Merkmale einer Bürgerstiftung

Der Arbeitskreis Bürgerstiftungen im Bundesverband Deutscher Stiftungen hat im Jahr 2000 die 10 Merkmale einer Bürgerstiftung (PDF-Download) verabschiedet. Wer sich mit seinen Mitmenschen eine unabhängige, autonom handelnde, gemeinnützige Stiftung gründen will, findet hier Orientierung.

Initiative Transparente Zivilgesellschaft

Logo Initiative Transparente Zivilgesellschaft

Die Initiative Transparente Zivilgesellschaft wurde unter anderem auf Bestreben von Transparency International Deutschland e.V. angestoßen. In zehn einfachen Punkten, die jede Organisation beherzigen kann, versucht die Initiative Transparente Zivilgesellschaft, zivilgesellschaftlcihe Organisationen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Im Leitfaden (PDF-Download) der Initiative sind alle nötigen Informationen zusammengefasst. Wer sich der Initiative anschließen will, muss sich mit einer Selbstverpflichtungserklärung (PDF-Download) der Transparenz verpflichten.

Die 21 Zewo Standards

21 ZEWO Standards

Die Stiftung Zewo arbeitet Konsequent an an Standards zur Qualitätssicherung gemeinnütziger Aktivitäten. Derzeit bietet die Stiftung mit den 21 Zewo Standards an der wohl umfangreichsten Sammlung an Non-Profit-Standards im deutschsprachigen Raum. Mit dazu gehören Standards zur Gemeinnützigkeit, zur Integrität und Ethik, zu leitenden Organen, zur Effizienz, zur Rechnungslegung und zum Datenschutz.

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Foto: Olly / Fotolia.com
Text: Paul Stadelhofer

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