Lieblingsstücke: Kulturpatrone fördern Weltmuseum Wien

Darum geht‘s: Weltmuseum Wien, Ausstellung, Kulturpatenschaften, Fundraising, Spender

Das Weltmuseum Wien ist eines der bedeutendsten Museen, das außereuropäischer Kultur gewidmet ist. Es zeigt Österreichs Beziehungen zur Welt. Ab Ende 2017 werden die einzigartigen Sammlungen in 14 repräsentativen Sälen in der Wiener Hofburg wieder erlebbar sein. Gefördert wird die neue Präsentation durch Objektpatenschaften.

Von Elisabeth M. Edhofer

Die Objekte gehen vor allem auf die über 500-jährige Sammeltätigkeit der Habsburger zurück. Zu den wertvollsten unter ihnen zählen Kunstkammerstücke Kaiser Rudolfs II., der altmexikanische Federkopfschmuck „Penacho“ und die weltberühmte Sammlung von James Cook. Hinzu kommen Gegenstände von den Entdeckungs- und Forschungsreisen im 19. Jahrhundert – wie die Erwerbungen Erzherzog Maximilians in Mexiko und jene von Kronprinz Rudolf und Erzherzog Franz Ferdinand auf ihren Weltreisen. Doch auch im 20. Jahrhundert wurden herausragende Dokumente gesammelt.

Kulturpatrone wählen ihr Lieblingsobjekt

In der neuen Dauerausstellung wird über die Herkunftsregion der Objekte, ihren Weg nach Österreich und die Bedeutung hier und dort erzählt. Dadurch ergeben sich neue Blickwinkel auf Kultur, Geschichte und Tradition.

Für die Anfang 2016 begonnenen Umbauarbeiten und die Neuausrichtung hat sich das Weltmuseum Wien verpflichtet, neben der Finanzierung aus Bundesmitteln 2 Millionen Euro selbst zu erwirtschaften. Damit sollen vor allem Konservierungsmaßnahmen, Forschungsarbeiten sowie ein extensives Vermittlungsprogramm für Kinder und Jugendliche realisiert werden.

Zur Erreichung dieses herausfordernden Zieles wurden unter anderem Kulturpatenschaften konzipiert. Als Kulturpatrone übernehmen Spender in einer sehr persönlichen Art und Weise kulturelle Verantwortung für ein Objekt der Dauerausstellung. Aus über 3000 wertvollen Stücken – einzigartige Skulpturen, Kultgegenstände, Modelle, Puppen, Masken, Fotos, Karten, Tagebücher oder Manuskripte – wählen sie ihr Lieblingsobjekt. Mit ihrer einmaligen Spende begleiten sie das Weltmuseum Wien in seine Zukunft und sind ihm in besonderer Form für immer verbunden.

Mit der Übernahme von Kulturpatenschaften sollen einerseits Privatpersonen ermuntert werden, eine emotionale Bindung zum neuen Weltmuseum Wien aufzubauen oder zu verstärken. Zum anderen finden damit aber auch Unternehmen ein attraktives Image- und Kommunikationstool, um kulturelles Engagement zu leben. Kulturpatrone aus Österreich und den USA können ihre Spenden darüber hinaus steuerlich geltend machen.

Persönlichkeiten als „Very Important Patrons“

Auf der Website des Weltmuseums Wien wurde für die Fundraisingkampagne ein eigener Bereich gestaltet. Als Teaser ist ein Video abrufbar, in dem Direktor Steven Engelsman einzelne besondere Objekte vorstellt und erste Einblicke in die neu gestalteten Säle gewährt. Auf einer interaktiven Weltkarte können Interessierte Vorschläge für Patenschaftsobjekte recherchieren und ihre Wünsche deponieren. Darüber hinaus werden auch individuelle Wünsche erfüllt.

Für eine Imagekampagne konnten vorerst drei österreichische Persönlichkeiten als „Very Important Patrons“gewonnen werden. Kurzfilme auf der Website gewähren einen Einblick hinter die Kulissen des geschlossenen Museums und thematisieren die Beziehung zwischen den Testimonials und ihren Lieblingsobjekten. Bis zur Eröffnung sollen noch weitere Prominente folgen.

Auch die neuen Medien werden in die Kampagne einbezogen. So wurde in der Vorweihnachtszeit auf der Facebook-Seite des Weltmuseums Wien ein Adventskalender mit 24 Objekten aus dem Patenschaftsprogramm gezeigt, und künftig wird ein „Objekt des Monats“ vorgestellt.

Spenderakquise auch im Ausland

Das Weltmuseum Wien geht auch ins Ausland, um Spender zu begeistern. So wurden in Jakarta die Möglichkeiten zur Förderung des kulturellen Erbes Indonesiens im Weltmuseum Wien vorgestellt. Aufgrund der erfreulichen Ergebnisse sind weitere Akquisitionsreisen geplant. Ein Mäzen übernahm das Patronat für den Indonesien-Saal, weitere Gesprächspartner sind an Patenschaften über indonesische Objekte interessiert und werden weiter betreut.

Lernen Sie das Weltmuseum Wien kennen

Foto: Weltmuseum Wien

 

Mag. Elisabeth M. Edhofer ist Geschäftsführerin von Edhofer Culture Consulting und Beraterin des Weltmuseums Wien. Sie war Leiterin der Abteilung Development und internationale Beziehungen der Österreichischen Nationalbibliothek, Senior Beraterin in einer PR-Agentur, Projektleiterin der Expo2000 Hannover und Finanzberaterin in einem Bankenkonzern. Die diplomierte Kunsthistorikerin ist auch ausgebildete Bankkauffrau.

Zurück

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Mehr praktische Tipps und Ideen rund ums Spenden für Vereine, Organisationen und Stiftungen gibt es im gedruckten Heft. Das Magazin ist nicht am Kiosk erhältlich, nur exklusiv beim Verlag.
Hier geht's zur Bestellung.

Weitere informative Artikel zum Thema finden Sie hier.

Um die Nutzung unserer Website zu erleichtern, verwenden wir „Cookies“ und die Analyse-Software „Matomo“ (ehemals Piwik). Unsere Website verwendet auch „Cookies von Drittanbietern“, um Funktionen für soziale Medien anbieten zu können. Mehr dazu ...