„Wir brauchen mehr Balance“

Ein Kommentar von Rico Stehfest

In letzter Zeit hört man häufiger, wir würden in „unruhigen Zeiten“ leben, Diskussionen würden „erhitzt“ geführt, viele seien „gereizt“. Damit sind die Flüchtlingsdebatte und alle im Zusammenhang stehenden Aspekte gemeint. Wer auch immer wie gereizt sein möge, eins ist wichtig: Jede Diskussion, die wir führen, sollte so ausbalanciert wie nur irgend möglich ablaufen. Wir sollten uns auf keinen Fall mit unsinnigen Totschlag-Argumenten gegenseitig ausbooten.
Ein konkretes Beispiel ist das Projekt „Sozialer Zaun Darmstadt“ (nebenstehend). Dessen Organisatoren durften sich bereits Kommentare anhören, in denen freudig zum Ausdruck gebracht wurde, „endlich“ würde auch mal etwas für „die Obdachlosen gemacht und nicht immer nur für die Flüchtlinge“. Ja, aktuell treten einige Themen in den Hintergrund. Das bedeutet aber nicht, dass sie nicht weniger akut sind oder dass sie gar nicht mehr behandelt werden. Außerdem steht die Flüchtlingsdebatte nicht komplett isoliert neben anderen sozialen Problemen. Wir sollten uns dieser Komplexität immer wieder bewusst werden, nicht zuletzt auch, um nicht den Mut für Engagement schlechthin zu verlieren. Es gibt keine Form sozialen Engagements, die besser ist als eine andere. Vielmehr sollten wir uns klar sein, dass alle Engagierten, ehrenamtlich oder nicht, an einem Strang ziehen. Das stärkt alle. Dann muss es nämlich auch nicht so weit kommen, dass die Initiative „Flüchtlinge Willkommen“ auf ihrer Homepage ein beunruhigendes Impressum vermerkt hat: „Aufgrund rechter Anfeindungen verzichten wir auf die Bekanntgabe unserer Adresse.“

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