„Nicht reden, machen!“

Ein Kommentar von Matthias Daberstiel

Lobbyarbeit gilt ja als Hinterzimmerpolitik und wird deshalb zu Recht von Organisationen wie Lobbycontrol argwöhnisch beobachtet. Sachliche Informationen gehören aber auch dazu. Und die wären bei der Key-Note der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Elke Ferner beim 23. Deutschen Fundraising Kongress sehr hilfreich gewesen. Ihr Vortrag strotzte vor Worthülsen, Annahmen, falschen Zahlen und Selbstlob.
Wo sie die Zahl von 11 Milliarden Unternehmensspenden im Jahr herhatte oder die Weisheit, das DZI-Spendensiegel genieße in der Bevölkerung hohe Glaubwürdigkeit, bleibt ein Rätsel. Nachfragen waren mit Verweis auf die Sitzungswoche im Bundestag – das ist die Woche mit dem halb leeren Plenarsaal – nicht möglich. Offenbar machen hier andere bessere Lobbyarbeit. Oder die Politik hat einfach keine Ahnung vom gemeinnützigen Sektor in Deutschland. Da konnte sie die Aussage: „Ohne die Ehrenamtlichen hätte der Staat in der Flüchtlingshilfe alt ausgesehen“ auch nicht mehr retten, insbesondere weil sie das in Zusammenhang mit den 500 Flüchtlingen setzte, die mittlerweile als BUFDIs Dienst tun – der berühmte Tropfen auf den heißen Stein.
Doch wie könnte Politik wirklich helfen? Ein reformiertes Gemeinnützigkeitsrecht, eine offizielle Vereinsstatistik, um Dritte-Sektor-Forschung zu ermöglichen, und Matching-Funds für schwierige Themen sind nur drei Beispiele. Aber warum helfen, wenn doch angeblich 11 Millliarden in den Sektor fließen? Läuft doch!

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