Fragebogen: Danielle Böhle setzt auf pure Psychologie

Danielle Böhle

Danielle Böhle liebt es Menschen zu unterstützen, die sich einer guten Sache verschrieben haben. Daher hat die Dipl.-Psychologin mit Schwerpunkt Kommunikationspsychologie umgesattelt: Nach ersten Berufsjahren in der Marktforschung und Mediaplanung nutzt sie seit 2010 ihr Wissen und ihre Leidenschaft für zwischenmenschliche Kommunikation, um gemeinnützige Organisationen voranzubringen. Anstatt für Joghurt und Turnschuhe zu werben, hilft sie lieber Fundraiserinnen und Fundraisern dabei, Menschen dauerhaft für deren Projekte zu begeistern.
Schon im Kindesalter ging sie auf Spendenjagd. Im nordhessischen 100-Seelen-Ort, in dem Danielle Böhle zwischen Kühen, Schafen und Hühnern aufwuchs, war ihre Mutter Küsterin der kleinen Dorfkirche. Sie übertrug die regelmäßigen Spendensammlungen der Diakonie bei Bedarf auf den Nachwuchs. Ausgeklügelte Fundraisingstrategien zeigten dabei Erfolg: Die Durchschnittspende lag über denen der Nachbardörfer! Darauf lässt sich aufbauen, dachte sich Danielle Böhle 20 Jahre und ein Psychologiestudium später. Heute weiß sie: Das Geheimnis des Erfolges war pure Psychologie. Und die gibt sie gerne weiter.
So beispielsweise anlässlich des Fundraisingtags NRW im April in Gelsenkirchen. Dort bot sie den Teilnehmern die Gelegenheit, sich im „Kummerkasten“ Tipps und Hinweise für das eigene Spendenmailing geben zu lassen (Foto).

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  1. Bitte ergänzen Sie folgenden Satz: Ein guter Tag beginnt …
    … mit einem Blick aus dem Fenster und der beruhigenden Erkenntnis, dass die Welt noch (genauso) da ist.

  2. Was wollten Sie als Kind werden?
    Filmschauspielerin. Ich fand die Vorstellung spannend, mich in andere Menschen zu verwandeln. Als Psychologin versetze ich mich in andere Menschen, darf aber ich selbst bleiben.

  3. Was würden Sie als Unwort des Jahres vorschlagen?
    Jedwedes englisches Wort, für das es eine gute deutsche Entsprechung gibt. Das trifft auf die meisten „denglischen“ Worte zu, insbesondere im beruflichen Kontext. Eine Ausnahme bildet (leider) das Wort Fundraising.

  4. Welches politische Projekt würden Sie gern beschleunigen?
    Da ich gerne wieder zurück aufs Land und in die Natur ziehen würde: den Breitbandausbau.

  5. Sie machen eine Zeitreise in das Jahr 1990. Was würden Sie dort tun?
    Mich über die Zeit der Wende freuen, die ich als unglaublich spannend erlebt habe. Für mich das erste bewusst verfolgte politische Großereignis. Und ich würde vermutlich mit derselben Freude die putzigen Autos bestaunen, die plötzlich auf unseren Straßen zu sehen waren.

  6. Wem würden Sie mit welcher Begründung einen Orden verleihen?
    Den Menschen in der zweiten, dritten und vierten Reihe, die sich „im Verborgenen“, aber nicht minder engagieren.

  7. Sie treffen den reichsten Menschen der Welt im Aufzug. Was sagen Sie ihm?
    Irgendwas wird mir schon einfallen. Ich plaudere gerne spontan mit fremden Menschen in Fahrstühlen. Das ist meistens lustig, immer zwanglos, und bestimmt nachhaltiger als ein einstudierter, geplanter Text. Ich glaube nicht, dass man jemanden in 30 Sekunden von einer fremden Sache überzeugen kann. Man kann aber in 30 Sekunden die Basis schaffen, als Mensch in Erinnerung zu bleiben, sodass man später gerne länger angehört wird.

  8. Wer ist für Sie ein Held?
    Menschen, die für ihre moralische Überzeugung einstehen und kämpfen – auch wenn’s unbequem oder gar gefährlich wird.

  9. Wo hätten Sie gern Ihren Zweitwohnsitz?
    Irgendwann möchte ich gern in die Toskana zurückkehren, in der ich bereits anderthalb Jahre gelebt habe.

  10. Was tun Sie, wenn Sie nichts zu tun haben?
    Ich bin tatsächlich sehr gut darin, auch mal gar nichts zu tun. Das ist für mich die wahre Auszeit. Zum Beispiel im Sommer: einfach lang und ausgiebig auf meiner Dachterrasse in der Sonne sitzen, den Bienchen und Blümchen zuschauend – ohne Buch, Musik, Gespräche oder Gedanken. Den Moment dafür voll auskostend.

  11. Worüber können Sie lachen?
    Über Situationskomik. Und über mich selbst. Nichts erdet mehr, als sich über die eigenen Fettnäpfchen und Unzulänglichkeiten zu amüsieren. Außerdem kann man die eigenen Peinlichkeiten nach Herzenslust mit anderen teilen, ohne jemandem auf die Füße zu treten.

  12. Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?
    Die menschlichen.

  13. Was war früher besser?
    Früher war mehr Lametta!

  14. Was sollte über Sie im Lexikon stehen?
    Ihr Wirken war anderen hilfreich.

  15. Zum Abschluss vervollständigen Sie bitte diese Aussage: Eine Spende ist für mich …
    … etwas sehr Persönliches, das zudem von Vertrauen zeugt.

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