Zweite deutsche Studie zum Fundraising in Krankenhäusern

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Zweite deutsche Studie zum Fundraising in Krankenhäusern

Fundraising ist für Krankenhäuser ein Erfolgsmodell – bereits über 60% aller Kliniken in Deutschland werben erfolgreich Spenden ein. Mit einem durchschnittlichen Return on Investment (ROI) von mehr als 4:1 ist Fundraising eine hervorragende ergänzende Finanzierungsquelle.

500.000 Euro und ein guter Ruf

Die Durchschnittseinnahmen liegen bei knapp einer halben Million Euro pro Klinikum, Tendenz steigend. "Gemessen am Gesamtbudget oder Umsatz der Krankenhäuser sind diese Summen eher klein. Allerdings sind sie direkt ergebniswirksam und im Rahmen der Zweckbindung relativ frei verwendbar. Dies macht die Fundraising-Einnahmen für Kliniken besonders wertvoll", sagt Dr. Peter Magunia, Leiter des Healthcare Bereichs von Roland Berger.

Zusätzlich verschafft Fundraising Krankenhäusern zahlreiche positive Nebeneffekte. Das zeigt die zweite Studie zum Fundraising in deutschen Krankenhäusern, die der Deutsche Fundraising Verband e.V. und die Unternehmensberatung Roland Berger gemeinsam veröffentlicht haben.

 

Erfolgsfaktoren zusammengefasst

In der Studie wurde untersucht, inwieweit Fundraising flächendeckend in deutschen Kliniken durchgeführt wird und welche Ergebnisse und Erfolge dabei erzielt werden. „Die Studie gibt außerdem Handlungsempfehlungen, auch anhand passender Best Practice Beispiele, wie Hürden überwunden werden können und das volle Potential von Fundraising für ein Klinikum erschlossen werden kann“, erläutert Birgit Stumpf, Leiterin der Fachgruppe Gesundheitswesen des Deutschen Fundraising Verbandes.

Laut Stumpf ergeben sich aus der Studie fünf Fundraising-Erfolgsfaktoren, die Kliniken meist selbst steuern können: "Kliniken brauchen ein gut nach außen darstellbares Fundraising-Projekt. Dieses Projekt muss zudem gut kommuniziert werden, was eine intensive Zusammenarbeit von Fundraising und PR-Abteilung fordert. Auch der gute Ruf des Klinikums ist wichtig. Wenn der Ruf nicht stimmt, ist es schwer Fundraising zu betreiben. Wenn der Ruf gut ist, klappt das Fundraising umso besser", so die Expertin. Des weiteren bekräftigt sie, dass die Fundraising-Erfolge stark von der Klinikleitung abhängen. "Es geht um Institutional Readyness. Die Klinikleitung muss das Fundraising aktiv vorantreiben, indem Sie beispielsweise persönlich auf Großspender zugeht. Fundraising muss als Investition verstanden werden: It takes money to make money."

Mit Strategie zum Erfolg

Eine der Hauptbarrieren für Fundraiser ist laut Stumpf, dass es keine Gesamtstrategie des Klinikums gibt, aus der sich wichtige und sinnvolle Fundraising-Projekte ableiten lassen und dass  auch oft gar kein Verständnis für das Fundraising im Klinikum vorhanden sei.  "Fundraising ist eine Sache des gesamten Klinikums, fordert die Unterstützung der Klinikleitung und auch eine entsprechende Ausstattung mit den nötigen Mitteln. Fundraiser in Kliniken beklagen zudem, dass es in der Bevölkerung noch nicht angekommen ist, dass Krankenhäuser zusätzliche Mittel benötigen und oft unterfinanziert sind."

Dennoch sind sich die Herausgeber sicher: Fundraising in Krankenhäusern wird weiter wachsen. Über drei Viertel aller Kliniken planen zukünftig Fundraising im eigenen Haus zu etablieren oder es weiter zu professionalisieren.

Hintergrund: Über 1.000 Kliniken befragt

Für die Studie wurden in einer Online-Befragung über 1.000 deutsche Kliniken mit mehr als 100 Betten angeschrieben. Die Studienteilnehmer spiegeln die deutsche Krankenhauslandschaft wieder, vertreten sind alle Träger und Versorgungsstufen. Zusätzlich wurden acht Fundraising-Experten in je einem qualitativen Interview befragt, deren Kliniken Fundraising seit über fünf Jahren betreiben.

Die ausführliche Studie ist ab sofort beim Deutschen Fundraising Verband in gedruckter Form erhältlich. Sie kostet 40,- Euro für Nicht-Mitglieder und 20,- Euro für Mitglieder des Verbandes. Beide Studien können per E-Mail (info@fundraisingverband.de) angefordert werden. Eine Management Summary wird in Kürze kostenlos bereitgestellt.

Quelle / Grafiken: Roland Berger / Deutscher Fundraising Verband 2016, "Erfolgsmodell Fundraising - zweite Deutsche Studie zum Thema Fundraising in deutschen Krankenhäusern."

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