Wie die Lebensmittelkonzerne den Süden erobern und arme Menschen krank machen

Am Tropf von Big Food. Wie die Lebensmittelkonzerne den Süden erobern und arme Menschen krank machen

Regional, Bio oder Fair. Sich zu ernähren, ist schon lange viel mehr als nur Verantwortung dem eigenen Körper, also der eigenen Gesundheit gegenüber. Ernährungskonzepte werden mitunter geradezu militant vertreten und verteidigt, dabei wird es, trotz aller Bemühungen auch von politischer Seite her, immer schwieriger, Produktionsprozesse und -wege einzelner Lebensmittel zu verfolgen. Das Stichwort lautet eben auch hier: Globalisierung. Mündigkeit des Konsumenten spielt da kaum mehr eine Rolle. Vor allem der globale Süden zieht dabei den Kürzeren.
Thomas Kruchem verfolgt die Wege multinationaler Lebensmittelkonzerne und zeigt dabei, wie diese auch Organisationen wie Oxfam mitfinanzieren. Sicherlich, ein gewisses Maß an Aufklärung, wie sich die Aktivitäten von Nestlé, Unilever und den anderen großen Namen auf dem globalen Markt gestalten, ist gut. Nur sollte jede Kritik natürlich mit kühlem Kopf formuliert werden. Wenn aber gleich auf den ersten Seiten ein Foto auftaucht, auf dem zwei Kinder traurig den Leser anblicken, wird es schon schwierig. Dann lautet die Bildunterschrift aber auch noch: „Kindern, die infolge chronischer Mangelernährung körperlich und geistig beeinträchtigt sind, fehlt der Glanz der Neugier in den Augen.“ Da droht jede Sachlichkeit leider ins Rutschen zu geraten.
Andererseits, so eine einzelne Stimme, die sich mit einem quasi unüberblickbaren, weil eben globalen Phänomen auseinandersetzt, stößt da leicht an ihre Grenzen. Immerhin liefert der Autor auch konstruktive Vorschläge zur Behebung der Probleme.

Rico Stehfest

Thomas Kruchem. Am Tropf von Big Food. Wie die Lebensmittelkonzerne den Süden erobern und arme Menschen krank machen
transcript Verlag. 2017. 216 Seiten.
ISBN: 978-3-83763-965-0. [D] 19,99 €, [A] 20,60 €, CHF 27,95.

bei Amazon.de bestellen

Zurück

Um die Nutzung unserer Website zu erleichtern, verwenden wir „Cookies“ und die Analyse-Software „Matomo“ (ehemals Piwik). Unsere Website verwendet auch „Cookies von Drittanbietern“, um Funktionen für soziale Medien anbieten zu können. Mehr dazu ...