Handbuch Armut und soziale Ausgrenzung

Handbuch Armut und soziale Ausgrenzung

Armut ist ein komplexes Phänomen und bezeichnet damit nicht ausschließlich oder stets die materielle Ausstattung von Einzelpersonen oder Gruppen. Besonders eklatant ist Armut, wenn sie gesellschaftliche Teilhabe erschwert oder gar großteils verhindert. Die dritte, aktualisierte und erweiterte Auflage dieses Handbuchs blickt weit in die Geschichte der Armut und sozialer Ausgrenzung zurück und zeigt, wie die heutigen westlichen Gesellschaften geworden sind, was sie sind. Neben gesamtgesellschaftlichen Zusammenhängen zeigen die Autoren auch individuelle Problemlösungskapazitäten auf und verweisen auf die Aufgaben und Möglichkeiten des Sozialstaates.
Ein Ausflug in die Kunst widmet sich gar der Ästhetik von Armut und ihrer Inszenierung. Trotzdem handelt es sich hier um kein populistisches Werk. So zeigt der Band auch auf, dass wachsender Wohlstand in Deutschland von sich verfestigender Armut und Überschuldung begleitet wird. Das Sozialversicherungssystem greift da offenbar immer weniger, wenn von Altersarmut die Rede ist.
Besonders spannend fällt der Blick auf Körperlichkeit und Bewegung aus. Die Aspekte eines erfolgreichen Selbstkonzeptes werden aufgeschlüsselt und in den Kontext körperlicher Gesunderhaltung gestellt. So gesehen macht Bewegung klug. Das, wiederum, zeigt nicht nur die Möglichkeiten des Einzelnen, die eigene gesamtgesellschaftliche Position zu gestalten und zu festigen. Vielmehr werden daraus auch die Verflechtungen sichtbar, die Armut entstehen lassen.

Rico Stehfest

Ernst-Ulrich Huster, Jürgen Boeckh, Hildegard Mogge-Grotjahn (Hrsg.). Handbuch Armut und soziale Ausgrenzung
Verlag Springer VS. 3. Auflage. 2018. 869 Seiten
ISBN: 978-3-65819-076-7. [D] 89,99 €, [A] 92,51 €, CHF 125,85

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