Die Anatomie der Ungleichheit

Die Anatomie der Ungleichheit

Die 85 reichsten Menschen der Welt besitzen ebenso viel, wie die ärmere Hälfte der Erdbevölkerung. Es steht außer Frage, dass die Gründe dafür komplex sind. Kritik an dieser Tatsache auf den Begriff der „Ungerechtigkeit“ zu reduzieren, greift dabei nicht weit genug. Der schwedische Analyst Molander beschäftigt sich schon längere Zeit mit dieser Tatsache.

Dabei bewegt er sich im Rahmen der Spieltheorie und nutzt bereits seit geraumer Zeit das Nash-Gleichgewicht, ein komplexes Lösungskonzept eben jener Spieltheorie. Dieses Gleichgewicht ist zentral für die Wirtschaftswissenschaften, wie die Verteilung von Gütern. Damit wird einer komplexen Problematik mit einem komplexen Gedankengerüst begegnet. Das ist auch nötig, denn die landläufige Vermutung, dass Menschen unterschiedlich in ihren Fähigkeiten, Arbeitsleistungen und möglicherweise auch ihrem Arbeitswillen sind, erklärt dieses Ungleichgewicht eben nicht.

Der Autor zeigt auf, dass diese Unausgewogenheit in der Vergangenheit (und damit geht er weit in der Geschichte des Menschen zurück), weniger stark ausgeprägt war. Auch Gewalt als disruptiver Eingriff in soziostrukturelle Gegenwärtigkeiten stellt keine Erklärung dafür dar, warum der eine reich und der andere arm ist.

Das mag alles recht trocken klingen, ist es aber ganz und gar nicht. Per Molander schreibt lebhaft und macht mit einem Murmelspiel und den Flugversuchen der Brüder Wright ein schwerwiegendes Thema goutierbar.

Rico Stehfest

Per Molander. Die Anatomie der Ungleichheit. Woher sie kommt und wie wir sie beherrschen können, Westend Verlag. 2017.
224 Seiten. ISBN: 978-3-86489-184-7
[D] 24,00 €, [A] 24,70 €, CHF 33,55.

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